Eine Einleitung
Lange habe ich mir überlegt, für welches Thema ich als allererstes einen eigenen Beitrag schreiben soll. Neben den Beiträgen, die wir aus anderen Quellen (mit freundlicher Genehmigung) übersetzen, dürfen und sollen auch eigene Themen Platz haben. Schließlich machen wir hier, um das mal mit Essen zu vergleichen, nicht nur Gerichte warm, sondern wollen diese auch frisch zubereiten. Aus diesem Grund habe ich mir mal vorgenommen, eine Beitrag zu verfassen. Auch wenn ich kein Gelehrter bin, so hoffe ich doch, dass meine Gedanken irgendwie nachvollziehbar sind.
Die meisten Menschen, die nicht täglich einen Kampf ums Überleben führen müssen, besitzen eigentlich die Zeit über Fragen der Herkunft, Philosophie und Ethik nachzudenken. Wenn sie nicht so beschäftigt wären mit ihren Aktivitäten (wie zum Beispiel Sport, Fernsehen, Gamen, Lesen, usw.) würden sie es vielleicht tun, und die W-Fragen mal überdenken.
Wir machen Yoga und Ernähren uns vegan, während man zu gewissen Feiertagen mal in einer Kirche sitzt, aber trotzdem Atheist ist. Natürlich nur, wenn nicht gerade ein wichtiges Formel 1 Rennen stattfindet, oder das Pokalfinale im Fußball stattfindet. Auf der Arbeit schimpfen und fluchen wir über unfähige Kollegen, Abteilungen und natürlich über die IT-Spezialisten (die alle zu viel Geld verdienen, während sie zu Hause Netflix schauen und kalte Pizza vom Lieferdienst essen). Und wehe der Auto- (Fahrrad-, Motorrad-) -fahrer vor uns macht ein Manöver was uns missfällt, und schon legen wir los mit unseren Schimpf- und Hasstiraden. Wir sind eifersüchtig auf das Boot des Nachbarn. Und obwohl wir uns abrackern in der Firma (wir bekommen nicht das, was wir verdienen), es reicht aber nicht für ein eigenes, größeres Boot. Nebenbei denken wir aber positiv, sind absolut liberal und haben nichts gegen Andere, außer sie wohnen gerade Gegenüber und haben Besuch. Wir wollen keine Bevormundung vom Staat, aber ein paar Regeln soll es schon geben, vor allem für die anderen. Überall soll man schneller fahren dürfen als erlaubt, ausser vor unserem Haus, und wenn dann doch der Blitzer zuschlägt, so ist dies die reine Abzocke durch den Staat (der auch die Steuergelder für irgendwelche Hilfsprojekte verplempert). Wir schauen als E-Autofahrer vom hohen moralischen Ross herab auf die Umweltsünder und die SUV-Fahrer nehmen die Fahrradfahrer aufs Korn, wenn wir uns nicht gerade, bei 40 Grad im Schatten, auf den Asphalt geklebt haben.
Ich gebe zu, vielleicht ein bisschen übertrieben, aber so fühlt sich unser Lebensstil an. Wirtschaftswachstum ist das oberste Gebot der Politik und Selbstverwirklichung das oberste Gebot der Gesellschaft. Aber haben wir uns mal gefragt, welches die richtigen Gebote sind im Umgang miteinander? Egoismus, Neid, Eifersucht, Überheblichkeit, Hass, Gerüchte, Manipulation, usw. sind doch nicht das was wir wollen? Warum tun wir es denn?
Bedienungsanleitung
Mal angenommen, wir konstruieren einen Bausatz einer Lokomotive. Solange wir uns genau an die Anleitung (diese ist ausnahmsweise fehlerfrei) halten, passen alle Teile wie aus einem Guss und am Ende bekommen wir ein wunderschönes, funktionsfähiges Modell. Wie schön wäre es doch, wenn es auch eine Anleitung für uns Menschen gibt. Diese Anleitung gilt für alle Menschen gleich. Nun, vielleicht müssen wir uns auf die Suche nach dieser Anleitung machen.
Religion und Philosophie
Unsere Bücherregale, Webshops und Ebook-Reader sind voll mit Ratgebern zur Lebensfragen, Philosophien, Religionen, Weltanschauungen und sonstigem Kram. Gerade wir Westeuropäer bedienen uns aus einem reichen, angeblich fortschrittlichen und weltweiten Fundus.. Wir nehmen aus allem etwas mit und machen uns die Welt, wie sie uns gefällt. Daraus lässt sich schwerlich ableiten, welche Regeln für die gesamte Menschheit gelten sollen. Die Menschenrechte, oder Philosophien sind auch kein geeignetes Produkt, weil Gesellschaften diese immer wieder überarbeiten, ergänzen und erweitern können, und diese je nach Weltanschauung variieren.
Wenn wir nach einer Anleitung suchen, die für alle Menschen gleich ist, können wir schon zwei der großen Religionen aus unserer Liste streichen. Die Regeln für das Christentum gelten nur für Christen und die Regeln für die Moslems nur für Moslems. Wenn wir keiner dieser Gemeinschaften angehören sind wir Ungläubige. Diese beiden sind aus dem Grund auch sehr missionarisch unterwegs um Anhänger für Ihre Sache zu gewinnen, damit die Menschheit nicht verloren geht. Nur wer von beiden Recht hat, ist eine andere Frage.
Darum schauen wir doch mal zum Ursprung, aller monotheistischen Religionen, dem Judentum. Überraschend ist, dass weder das Christentum, noch der Islam, das Judentum als falsche Religion bezeichnen. Im Gegenteil weisen beide großen Religionen darauf hin, dass das Judentum das auserwählte Volk G-ttes ist. Im Judentum (der ältesten monotheistischen Religion) stellen wir fest, dass die Regeln im Judentum nur für Juden gelten. Allerdings gibt es dort einen deutlichen Unterschied. Juden missionieren nicht. Im Gegenteil werden Konversionsversuche im Allgemeinen erst mal grundsätzlich mehrmals abgelehnt. Warum ist das so?
Die Rabbiner lehren uns, dass es für alle Nichtjuden die Möglichkeit gibt, ein g-ttgefälliges Leben zu führen und einen Anteil an der kommenden Welt zu erhalten, und es aus diesem Grund nicht nötig ist zu konvertieren und die Herausforderung der 613 Gebote (mit allen Details) zu halten. Jude, bzw. Israelit nach der Halacha (jüdisches Religionsgesetz) wird man durch die Geburt von einer jüdischen Mutter, oder aber durch einen ordentlichen, orthodoxen Konversionsprozess, der mehrere Jahre dauern kann und am Ende von einem jüdischen Gericht (beit din) abgenommen wird.
Rabbi Moshe ben Maimon (RAMBAM), einer der größten jüdischen Gelehrten erklärt in seiner Mischne Torah im Buch Kriege und Könige (Kapitel 10), dass alle Menschen vom Götzendienst absehen, den sieben noachidischen Geboten folgen, keine neuen Regeln dazu erfinden, und keine Religion gründen sollen. Denn diese sieben Gebote gelten für alle Völker. Da ist es, ein allgemein verbindliches Regelwerk, unabhängig von Nationalität, Kultur und Religion, woran sich alle halten sollen.
Sieben Gebote
Das Verbot vom Götzendienst.
Das Verbot der Blasphemie.
Das Verbot vom lebenden Tier zu essen.
Das Verbot vom Mord.
Das Verbot verbotene Beziehungen einzugehen.
Das Verbot vom Diebstahl.
Das Gebote Gesetze und Gerichte einzurichten.
Einfach
Nur sieben Gebote hört sich überschaubar an, wenn man bedenkt, das Juden 613 halten müssen. Noch überschaubarer wird es, wenn man es mit manchen Gesetztestexten hier in Europa vergleicht. Allerdings handelt es sich bei den Sieben eher um Kategorien. Denn unter dem Verbot zu Morden fallen zum Beispiel auch Dinge wie üble Nachrede oder Gerüchte verbreiten.
Rabbi Moshe Weiner hat in mehrjähriger Arbeit die verschiedenen Gebote in seinem Buch "Sefer Sheva Mitzwot HaShem" detailliert ausgearbeitet. Die englische Ausgabe “Divine Code” wird vertrieben durch AskNoah International. Eine deutsche Übersetzung ist in Arbeit.
W-Fragen
Inwiefern können uns die sieben Gebote die W-Fragen beantworten? Zu allerst ist die Erkenntnis, dass es einen Schöpfer gibt, gepriesen sei Er, der alles erschaffen hat. Menschen nehmen in der Schöpfung einen besonderen Platz ein. HaShem (der Name, eine Umschreibung für die heiligen Namen) schuf den Menschen mit Fähigkeiten, zum Beispiel das Gute zu wählen, das Böse zu lassen und dem freien Willen den Geboten HaShems zu folgen. Dies sind Dinge die Tiere nicht haben. Die Antwort nach dem “Wer bin ich” können wir also mit “ein Mensch” beantworten. Was einen Menschen ausmacht ist, sich nach dem Willen HaShems ausrichten und in Beziehung treten zu können.
Die Rabbiner lehren uns, dass wir als Menschen eine Aufgabe auf dieser Welt haben. Jeder Mensch kommt mit Potential und einer Aufgabe auf die Welt. Nichtjuden fällt die Aufgabe zu, die Welt und sich selbst zu verbessern, sie also gerechter zu machen, nach den sieben Geboten die HaShem (der Name, eine Umschreibung für die heiligen Namen) der Menschheit durch Moses (Moshe Rabbeinu) übermittelt hat. Juden fällt die Aufgabe zu, uns diese Gebote zu erläutern und das priesterliche Volk zu sein. Damit können wir die Frage nach dem “Warum bin ich hier” beantworten.
Was wir tun sollen und wie soll ich mich verhalten ergeben sich aus den noachidischen Geboten. Einerseits in dem wir verbotene Dinge unterlassen, ist schon ein wichtiger Schritt getan. Aber natürlich hört der Weg damit nicht auf. Wir dürfen und sollen unsere Persönlichkeit weiter entwickeln. Zum Beispiel können wir, wenn wir geizig sind, lernen mehr Wohltätigkeit zu üben. Oder wenn wir einen Mangel an Geduld haben, üben wir uns in Geduld. Ein Anteil an unserem Tun besteht darin uns selbst zu reflektieren und unerwünschte Eigenschaften aktiv zu bearbeiten (eine spannende Lektüre hierfür ist “Acht Kapitel” von RAMBAM).
Diese Einleitung ist nur ein sehr kurzer Auszug zu dem Thema. Das Feld ist weit und es lohnt sich, sich damit intensiver zu befassen. Falls ihr Fragen habt dürft ihr Euch gerne im Forum anmelden oder eine Mail schreiben info@7Gebote.ch
Liebe Grüße
Daniel
Die meisten Menschen, die nicht täglich einen Kampf ums Überleben führen müssen, besitzen eigentlich die Zeit über Fragen der Herkunft, Philosophie und Ethik nachzudenken. Wenn sie nicht so beschäftigt wären mit ihren Aktivitäten (wie zum Beispiel Sport, Fernsehen, Gamen, Lesen, usw.) würden sie es vielleicht tun, und die W-Fragen mal überdenken.
- Wer bin ich?
- Warum bin ich hier?
- Was soll ich tun?
- Wie soll ich mich verhalten?
Wir machen Yoga und Ernähren uns vegan, während man zu gewissen Feiertagen mal in einer Kirche sitzt, aber trotzdem Atheist ist. Natürlich nur, wenn nicht gerade ein wichtiges Formel 1 Rennen stattfindet, oder das Pokalfinale im Fußball stattfindet. Auf der Arbeit schimpfen und fluchen wir über unfähige Kollegen, Abteilungen und natürlich über die IT-Spezialisten (die alle zu viel Geld verdienen, während sie zu Hause Netflix schauen und kalte Pizza vom Lieferdienst essen). Und wehe der Auto- (Fahrrad-, Motorrad-) -fahrer vor uns macht ein Manöver was uns missfällt, und schon legen wir los mit unseren Schimpf- und Hasstiraden. Wir sind eifersüchtig auf das Boot des Nachbarn. Und obwohl wir uns abrackern in der Firma (wir bekommen nicht das, was wir verdienen), es reicht aber nicht für ein eigenes, größeres Boot. Nebenbei denken wir aber positiv, sind absolut liberal und haben nichts gegen Andere, außer sie wohnen gerade Gegenüber und haben Besuch. Wir wollen keine Bevormundung vom Staat, aber ein paar Regeln soll es schon geben, vor allem für die anderen. Überall soll man schneller fahren dürfen als erlaubt, ausser vor unserem Haus, und wenn dann doch der Blitzer zuschlägt, so ist dies die reine Abzocke durch den Staat (der auch die Steuergelder für irgendwelche Hilfsprojekte verplempert). Wir schauen als E-Autofahrer vom hohen moralischen Ross herab auf die Umweltsünder und die SUV-Fahrer nehmen die Fahrradfahrer aufs Korn, wenn wir uns nicht gerade, bei 40 Grad im Schatten, auf den Asphalt geklebt haben.
Ich gebe zu, vielleicht ein bisschen übertrieben, aber so fühlt sich unser Lebensstil an. Wirtschaftswachstum ist das oberste Gebot der Politik und Selbstverwirklichung das oberste Gebot der Gesellschaft. Aber haben wir uns mal gefragt, welches die richtigen Gebote sind im Umgang miteinander? Egoismus, Neid, Eifersucht, Überheblichkeit, Hass, Gerüchte, Manipulation, usw. sind doch nicht das was wir wollen? Warum tun wir es denn?
Bedienungsanleitung
Mal angenommen, wir konstruieren einen Bausatz einer Lokomotive. Solange wir uns genau an die Anleitung (diese ist ausnahmsweise fehlerfrei) halten, passen alle Teile wie aus einem Guss und am Ende bekommen wir ein wunderschönes, funktionsfähiges Modell. Wie schön wäre es doch, wenn es auch eine Anleitung für uns Menschen gibt. Diese Anleitung gilt für alle Menschen gleich. Nun, vielleicht müssen wir uns auf die Suche nach dieser Anleitung machen.
Religion und Philosophie
Unsere Bücherregale, Webshops und Ebook-Reader sind voll mit Ratgebern zur Lebensfragen, Philosophien, Religionen, Weltanschauungen und sonstigem Kram. Gerade wir Westeuropäer bedienen uns aus einem reichen, angeblich fortschrittlichen und weltweiten Fundus.. Wir nehmen aus allem etwas mit und machen uns die Welt, wie sie uns gefällt. Daraus lässt sich schwerlich ableiten, welche Regeln für die gesamte Menschheit gelten sollen. Die Menschenrechte, oder Philosophien sind auch kein geeignetes Produkt, weil Gesellschaften diese immer wieder überarbeiten, ergänzen und erweitern können, und diese je nach Weltanschauung variieren.
Wenn wir nach einer Anleitung suchen, die für alle Menschen gleich ist, können wir schon zwei der großen Religionen aus unserer Liste streichen. Die Regeln für das Christentum gelten nur für Christen und die Regeln für die Moslems nur für Moslems. Wenn wir keiner dieser Gemeinschaften angehören sind wir Ungläubige. Diese beiden sind aus dem Grund auch sehr missionarisch unterwegs um Anhänger für Ihre Sache zu gewinnen, damit die Menschheit nicht verloren geht. Nur wer von beiden Recht hat, ist eine andere Frage.
Darum schauen wir doch mal zum Ursprung, aller monotheistischen Religionen, dem Judentum. Überraschend ist, dass weder das Christentum, noch der Islam, das Judentum als falsche Religion bezeichnen. Im Gegenteil weisen beide großen Religionen darauf hin, dass das Judentum das auserwählte Volk G-ttes ist. Im Judentum (der ältesten monotheistischen Religion) stellen wir fest, dass die Regeln im Judentum nur für Juden gelten. Allerdings gibt es dort einen deutlichen Unterschied. Juden missionieren nicht. Im Gegenteil werden Konversionsversuche im Allgemeinen erst mal grundsätzlich mehrmals abgelehnt. Warum ist das so?
Die Rabbiner lehren uns, dass es für alle Nichtjuden die Möglichkeit gibt, ein g-ttgefälliges Leben zu führen und einen Anteil an der kommenden Welt zu erhalten, und es aus diesem Grund nicht nötig ist zu konvertieren und die Herausforderung der 613 Gebote (mit allen Details) zu halten. Jude, bzw. Israelit nach der Halacha (jüdisches Religionsgesetz) wird man durch die Geburt von einer jüdischen Mutter, oder aber durch einen ordentlichen, orthodoxen Konversionsprozess, der mehrere Jahre dauern kann und am Ende von einem jüdischen Gericht (beit din) abgenommen wird.
Rabbi Moshe ben Maimon (RAMBAM), einer der größten jüdischen Gelehrten erklärt in seiner Mischne Torah im Buch Kriege und Könige (Kapitel 10), dass alle Menschen vom Götzendienst absehen, den sieben noachidischen Geboten folgen, keine neuen Regeln dazu erfinden, und keine Religion gründen sollen. Denn diese sieben Gebote gelten für alle Völker. Da ist es, ein allgemein verbindliches Regelwerk, unabhängig von Nationalität, Kultur und Religion, woran sich alle halten sollen.
Sieben Gebote
Das Verbot vom Götzendienst.
Das Verbot der Blasphemie.
Das Verbot vom lebenden Tier zu essen.
Das Verbot vom Mord.
Das Verbot verbotene Beziehungen einzugehen.
Das Verbot vom Diebstahl.
Das Gebote Gesetze und Gerichte einzurichten.
Einfach
Nur sieben Gebote hört sich überschaubar an, wenn man bedenkt, das Juden 613 halten müssen. Noch überschaubarer wird es, wenn man es mit manchen Gesetztestexten hier in Europa vergleicht. Allerdings handelt es sich bei den Sieben eher um Kategorien. Denn unter dem Verbot zu Morden fallen zum Beispiel auch Dinge wie üble Nachrede oder Gerüchte verbreiten.
Rabbi Moshe Weiner hat in mehrjähriger Arbeit die verschiedenen Gebote in seinem Buch "Sefer Sheva Mitzwot HaShem" detailliert ausgearbeitet. Die englische Ausgabe “Divine Code” wird vertrieben durch AskNoah International. Eine deutsche Übersetzung ist in Arbeit.
W-Fragen
Inwiefern können uns die sieben Gebote die W-Fragen beantworten? Zu allerst ist die Erkenntnis, dass es einen Schöpfer gibt, gepriesen sei Er, der alles erschaffen hat. Menschen nehmen in der Schöpfung einen besonderen Platz ein. HaShem (der Name, eine Umschreibung für die heiligen Namen) schuf den Menschen mit Fähigkeiten, zum Beispiel das Gute zu wählen, das Böse zu lassen und dem freien Willen den Geboten HaShems zu folgen. Dies sind Dinge die Tiere nicht haben. Die Antwort nach dem “Wer bin ich” können wir also mit “ein Mensch” beantworten. Was einen Menschen ausmacht ist, sich nach dem Willen HaShems ausrichten und in Beziehung treten zu können.
Die Rabbiner lehren uns, dass wir als Menschen eine Aufgabe auf dieser Welt haben. Jeder Mensch kommt mit Potential und einer Aufgabe auf die Welt. Nichtjuden fällt die Aufgabe zu, die Welt und sich selbst zu verbessern, sie also gerechter zu machen, nach den sieben Geboten die HaShem (der Name, eine Umschreibung für die heiligen Namen) der Menschheit durch Moses (Moshe Rabbeinu) übermittelt hat. Juden fällt die Aufgabe zu, uns diese Gebote zu erläutern und das priesterliche Volk zu sein. Damit können wir die Frage nach dem “Warum bin ich hier” beantworten.
Was wir tun sollen und wie soll ich mich verhalten ergeben sich aus den noachidischen Geboten. Einerseits in dem wir verbotene Dinge unterlassen, ist schon ein wichtiger Schritt getan. Aber natürlich hört der Weg damit nicht auf. Wir dürfen und sollen unsere Persönlichkeit weiter entwickeln. Zum Beispiel können wir, wenn wir geizig sind, lernen mehr Wohltätigkeit zu üben. Oder wenn wir einen Mangel an Geduld haben, üben wir uns in Geduld. Ein Anteil an unserem Tun besteht darin uns selbst zu reflektieren und unerwünschte Eigenschaften aktiv zu bearbeiten (eine spannende Lektüre hierfür ist “Acht Kapitel” von RAMBAM).
Diese Einleitung ist nur ein sehr kurzer Auszug zu dem Thema. Das Feld ist weit und es lohnt sich, sich damit intensiver zu befassen. Falls ihr Fragen habt dürft ihr Euch gerne im Forum anmelden oder eine Mail schreiben info@7Gebote.ch
Liebe Grüße
Daniel